Mit diesen Tipps schonen Sie Motor, Geldbeutel und die Umwelt

  • Den Reifendruck besser etwas höher wählen. Das senkt den Rollwiderstand und somit auch den Spritverbrauch. Mehr dazu hier.
  • Dinge wie Lebensmittel erst am Urlaubsziel kaufen. Was nicht mit in den Urlaub muss, bleibt zu Hause.
  • Nach dem Motorstart sofort losfahren. Das Warmlaufen verbraucht nicht nur Sprit, sondern schadet auch der Umwelt.
  • Automatische Start-Stopp-Funktion nutzen – oder selbst dafür sorgen. Bei Wartezeiten an Ampeln und Bahnübergängen den Motor abschalten.
  • Frühzeitig schalten. So vermeiden Sie hohe Motordrehzahlen.
  • Vorausschauend fahren. Den Verkehrsfluss aufmerksam beobachten und die Fahrweise anpassen. Das verhindert unnötiges Bremsen und Beschleunigen.
  • Wassertank im Caravan leeren. Ein voller Wassertank bringt mehr Gewicht und somit einen höheren Verbrauch. Deshalb erst am Zielort befüllen.
  • Auf Gepäckträger verzichten. Wenn Sie Fahrradträger, Dachbox und Co. nicht dringend benötigen, verzichten Sie darauf. Das senkt den Luftwiderstand.
  • Spritpreise vergleichen. Beispielsweise auf Portalen wie mehr-tanken.de. Plus: Strategisch Tanken! Beispielsweise, wenn die Preise im Ausland günstiger sind, nochmals vor der Grenze volltanken und unbedingt Autobahn-Tankstellen meiden.
  • Fahrzeug regelmäßig inspizieren lassen. Verrußte Zündkerzen oder verstopfte Luftfilter treiben den Verbrauch in die Höhe.

Wann kann man günstig tanken?

Wer hätte das gedacht: Auch die Uhrzeit, zu der man tankt, kann einen Preisunterschied machen. Der ADAC empfiehlt abends, statt morgens zu tanken. Laut ihren Auswertungen sind die Preise für Benzin und Diesel um 7 Uhr morgens am höchsten. Am Abend zwischen 18 und 19 Uhr und zwischen 20 und 22 Uhr sind die Spritpreise gewöhnlich etwas günstiger.

Warum ist Diesel aktuell teurer?

Schon vor dem Ukraine-Krieg waren die Preise hoch. Doch Diesel kostete gewöhnlich immer etwas weniger als Benzin. Denn: Die Mineralölsteuer dafür ist niedriger.

Der Dieselpreis ist gekoppelt an den Preis für Heizöl, da es sowohl aus Heiz- als auch aus Gasöl gewonnen wird. Laut ADAC kaufen derzeit viele Haushalte jetzt Heizöl auf Vorrat, da die Situation für den kommenden Winter unklar ist. Der Grund: Die unsichere Lage aufgrund der Öl-Importstopps von Russland. Der aktuell starke Dollar sorgt darüber hinaus für einen Preisanstieg, da Öl in US-Dollar gehandelt wird. Außerdem hat die USA einen Importstopp für russisches Erdöl am 8. März 2022 erlassen. Zusätzlich wollen auch viele internationale Konzerne auf russisches Öl verzichten. Shell beispielsweise hat bereits mit sofortiger Wirkung aufgehört, auf dem Spotmarkt, also kurzfristig, Öl aus Russland zu kaufen. Das treibt die allgemeine Nachfrage nach Öl.

In den europäischen Staaten gibt es die Sanktionsmaßnahme gegen russische Öl-Importe noch nicht. Deutschland alleine importiert ein Drittel des Rohöls aus Russland. Weitere Länder, die Öl fördern, können und wollen die Produktion nicht kurzfristig hochfahren. Viele Politiker fordern daher, dass eine Spritpreisbremse kommen soll.

Tanken wird seit Jahren immer teurer

Doch die aktuelle politische Lage ist nicht der einzige Grund für den Preisanstieg. Schon seit einigen Jahren geht der Preis für Kraftstoff immer weiter hoch.

Bereits im Oktober 2019 zog das Preisniveau der Kraftstoffe stark an. Damals war es die Natur, die im wahrsten Sinne des Wortes Urlaubern, Pendlern und Vielfahrern einen Strich durch die Rechnung machte.

Niedrigwasser im Rhein aufgrund des heißen Sommers sorgte für steigende Spritkosten. Der längste Fluss Deutschlands ist Haupttransportader für Öl und Sprit. Entlang des Rheins liegen viele Raffinerien. Tankschiffe konnten aufgrund der niedrigen Pegelstände nicht mehr voll mit Treibstoff beladen werden. Alternative Transportmöglichkeiten wie Güterzug oder Lastwagen waren nicht in der Lage, die Ausfälle auf dem Wasser zu kompensieren – und sind schlichtweg zu teuer.

Der Rhein bei Worms zeigte besonders die Problematik auf: Dort führt der Fluss derzeit gerade einmal 22 Zentimeter. Zum Vergleich: Im Mittel sind es dort normalerweise 213 Zentimeter. Der aktuelle Pegel liegt somit 89 Prozent unter dem Schnitt. Der Sommer war zu trocken. Die Folgen: Lieferengpässe an den Tankstellen – und erhöhte Kraftstoffpreise für die Endverbraucher. Vor allen Dingen Autofahrer im Süden Deutschlands bekamen das zu spüren. Denn im Vergleich zum Norden ist man dort auf die Binnenschifffahrt angewiesen. Einige Tankstellen mussten ihren Betrieb bereits für kurze Zeit einstellen.

Deshalb hat das Bundeswirtschaftsministerium am 24. Oktober 2019 unter anderem 70.000 Tonnen Benzin und 150.000 Tonnen Diesel freigegeben. Die nationalen Reserven sollten die Mineralölwirtschaft unterstützen. Auch das Handelsembargo der USA gegen den Iran tat damals sein Übriges, um die Lage zu verschärfen. Am 4. November trat der zweite Teil der Sanktionen gegen den Rohölexporteur in Kraft – und dieser trifft gezielt die Ölbranche. Die Folge: Der Iran kämpft mit Exporteinbußen – und Deutschland.


Zahlungsmöglichkeiten